Neubau einer Villa im Klassik-Stil in Potsdam - Die Straßenfassade der Villa prägt das repräsentative Portal mit vorgesetzten Stützen

Neubau einer Villa im Klassik-Stil in Potsdam

Kunde: o.A. Lage: Leonardo-da-Vinci-Str. 11, Potsdam - Berliner Vorstadt Datum: 2016 - 2018 Größe: 450 QM

Architektur

Eingebettet in die Nachbarschaft der Berliner Vorstadt hat es der Neubau einer Villa im Klassik-Stil in Potsdam im wahrsten Sinn des Wortes in sich. Die zurückhaltende und weitestgehend geschlossene Straßenfassade gliedert ein dreiteiliger Mittelrisalit in Verwandtschaft zu antiken römischen Landhäusern. Hauptsächlich Lochfassaden und Gesimse prägen das ansonsten schlichte Äußere. Im Hauptportal wird die zweiflügelige Türanlage obergeschossig von einem Rundbogenmotiv ergänzt.

Die reflektierende Vollverglasung bildet die Rückwand einer fast lebensgroßen Skulptur in einer tiefen Wandnische am Tag. Nachts jedoch eröffnet sich von außen die Sicht auf ein farbiges Tonnengewölbe, das vom Treppenhaus in den inneren Lichthof mit Galerien führt. Von da aus erreicht man die offene Gartenloggia. Exakt in den gleichen Proportionen, jedoch dezenter, widerspiegelt sich auf der Rückseite des Hauses die Struktur des Portals.

Städtebau

Das vorliegende Projekt ist im städtebaulichen Umfeld der Berliner Vorstadt situiert. Fast einzigartig in Deutschland ist Potsdam, und natürlich auch die Berliner Vorstadt, hauptsächlich von früh- bis spätklassizistischer Architektur geprägt. Über die vielen Epochen der

Entstehung der historischen Stadtarchitektur ist heute ein überaus variantenreiches Spektrum dieses Baustils vorhanden. Unter dem Einfluss überregionaler Vorbilder und auch verschiedenster Hofmaurermeister und Baumeister reihen sich Typologien malerisch landschaftsbezogener Villen, des Schweizer Stils, der Turmvilla oder blockhaft geschlossene Bauten der Berliner Schinkelschule oft im gleichen Straßenzug lebendig aneinander.

Unser Projekt soll den gestalterischen Intentionen der Stadt Potsdam folgend einen Beitrag zur lebendigen Weiterentwicklung der Berliner Vorstadt unter Bezug auf den baulichen Bestand der Umgebung leisten. Das Haus besitzt Referenzen zu blockhaft geschlossenen Villen mit Mittelrisalit. Zur Straße hin ist das Gebäude ruhig und elegant geplant. Es soll als Variation die vorhandenen Neubauten im klassizistischen Landhausstil ergänzen.

Die Gestaltung der Frontfassade beruht auf einer Gliederung mit einem klassischen fünfachsigen System. Der dreiachsige Gebäudeteil in der Hausmitte betont den Haupteingang mit einer tonnenüberwölbten Skulpturennische. Die Harmonie zwischen Haupt- und Seitenrisaliten beruht auf Proportionsregeln, die auf den palladianischen Villenstil zurückgehen. So ergibt sich die Geometrie des mittleren Gebäudeteils zu den Seitenrisaliten aus dem goldenen Schnitt genauso wie das Seitenverhältnis der Straßenfassade in sich.